Seitenbereiche:

Gruppenfoto des Projekt-Teams WINTRUST vor dem Haupteingang der GW St. Pölten
Gruppenfoto beim Kick-off Workshop des wegweisenden Projekts WINTRUST / Foto: © GW St. Pölten

Projekt WINTRUST: Der Startschuss für Nachhaltigkeit – Wintersportartikel-Recycling Made in Austria

Kick-off Workshop in der GW St. Pölten

In einem bahnbrechenden Schritt zur Förderung nachhaltiger Praktiken in der Wintersportbranche fand der Kick-off Workshop des wegweisenden Projekts WINTRUST (Wintersport Resource Efficiency and improved Circular Economy) am 14. Jänner 2024 bei uns in der GW St. Pölten Integrative Betriebe GmbH statt.
Initiiert wurde das überbetriebliche Kooperationsprojekt WINTRUST vom ecoplus Kunststoff-Cluster in Niederösterreich, bei dem auch die Projektleitung liegt.


Als zentraler Partner im Bereich Aufbereitung und Recycling von Ski-Ausrüstung waren wir nicht nur Gastgeber dieses bedeutsamen Ereignisses, sondern sind auch Teil eines Pionierprojekts, das die Grundlagen für eine grünere und verantwortungsbewusstere Zukunft der Wintersportartikelbranche legt.
Der Workshop markierte den offiziellen Beginn einer koordinierten Anstrengung führender Wintersportartikelhersteller, unterstützt durch Unternehmen aus dem Kunststoff-Bereich sowie Forschungseinrichtungen, um gebrauchte Wintersportartikel im großen Stil zu recyceln. Gemeinsam wurde ein Statement für eine nachhaltige Zukunft in der Wintersportbranche abgegeben. Hier setzt man nicht nur auf ökologische Verantwortung, sondern betont auch die soziale Dimension des Projekts.


„Als einer der größten integrativen Betriebe Österreichs verstehen wir, dass Nachhaltigkeit nicht nur ökologische, sondern auch soziale Verantwortung bedeutet. Mit diesem Projekt möchten wir nicht nur einen Beitrag zur Schonung von Ressourcen durch das Recycling von Wintersportartikeln leisten, sondern auch Menschen mit Behinderung sinnstiftende und wertvolle Arbeit bieten. Die Verknüpfung dieser Themen verdeutlicht unsere Überzeugung, dass eine nachhaltige Zukunft inklusiv gestaltet werden muss, indem sie sowohl ökologische, ökonomische als auch soziale Dimensionen umfasst.“, erklärt Gerhard Nachförg, CEO der GW St. Pölten.

Gruppenfoto der Vertreter*innen von Seiten ecoplus.NÖ mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sowie dem GW-Geschäftsführer Gerhard Nachförg
(v.l.n.r.): ecoplus Prokurist und Bereichsleiter Unternehmen & Technologie Claus Zeppelzauer, Gerhard Nachförg, CEO der GW St. Pölten, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki und Thomas Gröger, ecoplus Clustermanager Kunststoff-Cluster / Foto: © NLK Filzwieser

SCHULTERSCHLUSS DER ÖSTERREICHISCHEN SKI-INDUSTRIE AUF DEM WEG ZUR KREISLAUFWIRTSCHAFT

In den vergangenen fünf Jahren wurden in Österreich beeindruckende Mengen an Ski-Ausrüstungen verkauft – 1,8 Millionen Paar Ski und Ski-Schuhe, 2,3 Millionen Paar Skistöcke und 1,4 Millionen Ski-Helme. Doch leider enden viele dieser Sportartikel nach ihrer Lebensdauer als Sperrmüll, obwohl sie eine wertvolle Rohstoffquelle für die Herstellung neuer Produkte darstellen könnten. Ein innovatives und wegweisendes Projekt namens WINTRUST verspricht nun eine nachhaltige Lösung für dieses Problem.
Um diese Rohstoffquelle im eigenen Land zu erschließen, haben sich Österreichs führende Wintersportartikelhersteller unter Leitung des ecoplus Kunststoff-Cluster in Niederösterreich in einem bislang einzigartigen Schulterschluss zusammengefunden und arbeiten gemeinsam mit Unternehmen aus dem Kunststoff-Bereich erstmal daran, gebrauchte Wintersportartikel im großen Stil zu recyceln.


Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betont die Bedeutung dieses Vorhabens: "Wintersportartikel wie Ski, Ski-Schuhe, Stöcke oder Helme werden zum Großteil aus Kunststoffen hergestellt. Ich freue mich daher sehr, dass Firmen aus dem Bereich der Wintersportartikel mit diesem Kooperationsprojekt einen wichtigen Beitrag zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft leisten, in der aus Reststoffen wieder wertvolle Rohstoffe und neue Produkte werden. Und genau dorthin wollen wir auch im Bereich der Wintersportartikel. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir hier in Niederösterreich eine Vorreiterrolle übernehmen."

Die Basis für diese Entwicklung soll im Projekt WINTRUST gelegt werden. „Die Unternehmen, die sich im neuen Projekt WINTRUST des ecoplus Kunststoff-Cluster zusammengeschlossen haben, betreten absolutes Neuland. Bemerkenswert ist auch, dass hier Unternehmen, die eigentlich in Konkurrenz zueinander stehen, gemeinsam an einem Strang ziehen, um dieses wichtige Zukunftsthema voranzubringen. Das Projekt ist ein weiterer wichtiger Schritt, um unsere Region zu einem Zentrum der Kreislaufwirtschaft in Europa zu machen und gleichzeitig die Vorgaben des Green Deals der EU zu erfüllen“, so die Landeshauptfrau weiter.

Die Herausforderung: Nachhaltiges Wirtschaften in der Wintersportbranche


Die Herausforderung besteht darin, die beeindruckenden Verkaufszahlen der letzten Jahre in der Wintersportbranche mit nachhaltigem Wirtschaften zu vereinen. Das Projekt WINTRUST geht dieses Problem nun aktiv an. Durch die Zusammenarbeit von Wintersportartikel-herstellern wie Atomic, HEAD, FISCHER, BLIZZARD – TECNICA und LEKI sowie mit Zulieferern wie Isosport, Hexcel, Gabriel Chemie, die Asma GmbH und Sunpor, entsteht ein einzigartiges Konsortium. Auch Händler wie Intersport Österreich und Sport Bründl sind wichtige Partner im Projekt.
Der Bereich Aufbereitung/Recycling ist durch die GW St. Pölten, die Thermoplastkreislauf GmbH, die SynCycle Operations GmbH und die Next Generation Elements GmbH vertreten.
Die Pilotregionen für die Sammlung der alten Wintersportartikel sind der Pinzgau und der Pongau. Hier wird die Sammlung von der ZEMKA Gesellschaft m.b.H. übernommen, einem Spezialisten für Altstoffsammlung.

WINTRUST im Überblick: Mehr als Recycling


Das Projekt WINTRUST zielt nicht nur darauf ab, gebrauchte Wintersportartikel zu sammeln und zu recyceln. Vielmehr sollen ökonomisch, ökologisch und sozial sinnvolle Kreislaufmodelle erarbeitet werden. Die Montanuniversität Leoben und das Transfercenter für Kunststofftechnik TCKT sind als Forschungspartner involviert, um die Aufbereitungsmöglichkeiten für die gebrauchten Wintersportartikel zu analysieren und zu bewerten.
Weitere Projektpartner sind der Fachverband der Österreichischen Holzindustrie/Öster-reichische Skiindustrie, der Verband der Sportartikelerzeuger und Sportartikelhändler VSSÖ sowie der Österreichische Carbon Cycle Circle ÖCC².


Das überbetriebliche Kooperationsprojekt WINTRUST wird vom Land Niederösterreich und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert und setzt somit klare Impulse für eine nachhaltige Zukunft in der Wintersportbranche.


ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki: „Das ecoplus-Team des Kunststoff-Cluster beschäftigt sich bereits seit 2010 mit dem Thema Kreislaufwirtschaft im Kunststoffbereich. Wintersportartikel wie Ski, Ski-Schuhe, Stöcke oder Helme werden zum Großteil aus Hochleistungskunststoffen hergestellt. Es war also der nächste logische Schritt, diese beiden Themen zusammenzuführen und den Kreislauf auch im Bereich der Wintersportartikel zu schließen.“

Fazit: Eine nachhaltige Zukunft für die Wintersportbranche


WINTRUST ist nicht nur ein Projekt, sondern ein Wegweiser für nachhaltiges Wirtschaften in der Wintersportbranche. Der Schulterschluss der führenden Unternehmen, unterstützt durch Forschungseinrichtungen und regionale Partner, zeigt, dass es möglich ist, die Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft anzugehen und dabei nicht nur ökologische, sondern auch soziale Verantwortung zu übernehmen. Das Projekt verspricht, Österreich zu einem Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft Europas zu machen und einen bedeutenden Beitrag zu den Zielen des EU Green Deals zu leisten.